Homelab Upgrade – von IKEA zu 19 Zoll

Ich hatte im vergangenen Jahr ausführlich über die Planung und die Hardware meines Homelab vSAN-Clusters berichtet (Teil 1 und Teil 2). Aus Gründen der Einfachheit wurden die vier kleinen Supermicro E300-9D einfach in einem IKEA Regal untergebracht.

Low budget Rack, made in Sweden.

Das funktionierte über einen langen Zeitraum gut, aber Änderungen in der Verkabelung, oder Hardware-Wartungen gestalteten sich schwierig. Patchkabel und Stromversorgung lösen war immer eine Herausforderung an das Fingespitzengefühl. Noch schwieriger war es, die Verkabelung wieder herzustellen. Nicht selten wurde bei solchen Aktionen ein Port vertauscht.

Kurzum: Abhilfe musste her. Ideal wäre ein 19″ Rack, aber ich habe in meinem Büro keinen Platz für einen 48 HE Schrank. Nach etwas Recherche fand ich bei einem meiner Hardware Lieferanten ein kleines Rack mit 12 HE, das man zudem auch mit Rollen ausstatten kann. Dies schien perfekt, da es gerade einmal so hoch war wie mein Schreibtisch. Auch die Tiefe ist variablel von 57,5cm bis 101cm. Kein Problem also für die kurzen E300-9D und ein paar Netzwerk-Komponenten.

Bastelstunde

Das Gestell kommt in sehr kompaktem Packmaß und entpuppt sich als solider Metallbau mit ordentlicher Verschraubung.

Aufbau Phase 1. Rack auf der Seite liegend.
Variable Einstellung der Rack Tiefe.
Fast fertig

Umrüstung auf 19″

Einige der vorhandenen Komponenten mussten auf 19 Zoll umgerüstet werden. So zum Beispiel der Ubiquiti EdgeRouter 10X, für den es vom Hersteller ein Umrüstkit gibt (SKU:  ER-RMKIT). Das gleiche gilt für die Supermicro E300-9D Mini-Server. Supermicro bietet auch dafür ein Umrüstkit (MCP-290-30002-0B) an, welches die Server seitlich auf 19″ verlängert und eine Halterung für das Netzteil mitbringt.

Vorläufiger Endausbau

In der Planungsphase hätte ich nicht gedacht, alle 12 Höheneinheiten belegen zu können. Aber Schritt für Schritt wurde klar, dass weitere Komponenten sinnvol sind und zugefügt werden müssen. So zum Beispiel die Schaltleiste, mit der einzelne Gerätegruppen geschaltet werden können. Mit ihr werden Kaltgeräte Verteilerleisten auf der Rückseite geschaltet. Auch Kabelführungen sind Pflicht, möchte man nicht in einem Chaos enden. So wurde recht schnell klar, dass für die 1 GBit Verbindungen ein eigener Switch notwendig ist, wenn man keine 10 GBit Ports für 1 GBit verschwenden möchte.

Obwohl ich ein großer Fan des Ubiquiti UniFi Systems bin, entschied ich mich für das Homelab für Geräte der EdgeMax Serie. Diese können individuell auf der CLI oder der Web-GUI konfiguriert werden.

Die E300-9D sind mit insgesamt 4 x 10 GBit Adaptern ausgestattet. Davon 2x Kupfer und 2x SFP+. Dies führte zur Erweiterung mit einem Ubiquiti EdgeSwitch 16 XG.

Rückseitig sind Ablageflächen verbaut, auf denen zum Beispiel Raspberry Pi und anderes Zubehör Platz finden. Ein Raspberry Pi übernimmt im Lab die Aufgaben DNS und Zeitserver.

Da das ganze Rack auf Rollen montiert ist, kann es problemlos für Wartungsarbeiten hervorgezogen werden. Es ist dafür nur ein Patchkabel und eine Stromversorgung zu trennen.

Geräuschentwicklung

Mit steigender Anzahl an Geräten steigt natürlich auch die Geräuschentwicklung. Wie man den Netgear 10G Switch zum Schweigen bringt, hatte ich bereits in einem älteren Beitrag beschrieben. Die Ubiquiti Switche arbeiten erstaunlich leise und werden nur beim Start etwas lauter. In einem Meter Entfernung erreichen alle Switche einen Schalldruck von etwa 20 dB. Das enspricht einem (lästigen) Moskito. Nicht wirklich störend, aber hörbar. Den größten Geräuschanteil haben derzeit noch die vier E300 Server, aber auch hier könnte man mit die Original-Lüfter durch Noctua Modelle ersetzen. Sicher ein Projekt für die Zukunft…